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12 CVAGJournal l Ausgabe 02/2014 TIPP Der Tierpark Chemnitz wird 50 Der Tierpark wird im Juni 50 Jahre alt und aus diesem Anlass wollen wir ein wenig über die Geschichte der Zootierhaltung in Chemnitz berichten. Wer mehr dazu wissen möchte, dem­ nächst erscheint eine Festschrift anlässlich des Jubiläums. Schon Ende des 19. Jahrhunderts waren in Chem- nitz exotische Tiere zu bestaunen. Der Gast­wirt des Gasthauses „Scheibe“ in Chemnitz Furth un- terhielt von 1870 bis in die 1920er Jahre den Tier- garten „Scheibe“. Er zeigte eine Reihe von Zoo- tieren, neben kleineren Säugetieren und Vögeln anfangs sogar Löwen, Bären und Wölfe. 1903 sollte ein Verein zur Errichtung eines zoolo- gischen Gartens in der Pelzmühle gegründet wer- den, das scheiterte aber an einer zu geringen Beteiligung. Ein weiterer Versuch zur Gründung eines Zoos Anfang des 20. Jahrhunderts war eine Aktienge- sellschaft, die die erforderlichen Mittel in Höhe von etwa 400.000 Mark aufbringen und dafür Aktien im Wert von 150 Mark ausgeben wollte. Die Tiergehege und –bauten waren bereits pro- jektiert, doch die finanziellen Mittel kamen nicht zusammen. Von 1924 bis 1930 stellte der Leipziger Zoo eine große Anzahl seiner Tiere im Chem- nitzer Zentrum aus. Diese Ausstel- lung, der „Chemnitzer Sommerzoo“, wurde im Gasthof „Zur Linde“ in Nähe des Bahnhofes angesie- delt. Zu bestaunen waren u.a. eine Orang-Utan-Familie, ein Felsen voller Paviane, Elefan- ten, Eisbären, Giraffen, ein Nashorn, Böhm-Zebras, di- verse Böcke und Antilopen, Gnus, Seelöwen, Strauße und eine Löwenfreianlage. Sogar ein Terrarium und ein Aquari- um gab es. 1934 wurde ein weiterer Anlauf für einen eigenen Zoo unternommen. Es hatte sich eine „Arbeits- gemeinschaft tierfreundlicher Vereine Chemnitz“ gegründet, die einen mittelgroßen zoologischen Garten aufbauen wollte. Es wurde eine große Anzahl einheimischer und exotischer Tierarten geplant. Doch auch aus dieser Idee wurde nichts. Einen sehr ernsthaften Versuch gab es dann Mit- te der 50er. Man prüfte und diskutierte ausführ- lich die Standorte Schönherrpark, Zeisigwald und Küchwald. Doch es konnte keine dieser Ideen verwirklicht werden und die Chemnitzer mussten weiter auf einen Zoo warten. Am 1. Juni 1964 gab es einen schönen Grund zum Feiern – der Heimattierpark im Westen der Stadt gelegen, wurde eröffnet und von der Bevölke- rung, vor allem von den Kindern, sehr gut ange- nommen. Dem waren ungezählte Stunden Auf- bauarbeit vorangegangen, zu denen in den folgenden Jahren und Jahrzehnten noch viele hinzukamen. Am Anfang wurden u. a. Ponys, Affen, Ziegen und diverse Vögel gehalten. In den 1970ern spe- zialisierte sich der Tierpark auf die Haltung von Tieren aus Osteuropa und Asien, vor allem der damaligen Sowjetunion. Wenn man den Zeitun- gen glauben darf, war dies ein Alleinstellungs- merkmal unter den Zoos und Tiergärten der DDR. Nach 1990 wurde der Tierpark dann zu einem Ar- tenschutzzoo umgestaltet, es kamen viele selte- ne und bedrohte Tierarten aus aller Welt in den Bestand. 1993 übernahm der Tierpark die Am­phi­ biensammlung des Naturhistorischen Museums Schleußingen. 1996 wurde dann das Vivarium, ein großes Amphibienhaus mit unterschiedlich

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